Jörg Höfer Architekt
Krippenberg Haus I
Das Grundstück am Südost-Rand einer Kleinstadt in Thüringen liegt auf einer windigen Anhebung mit faszinierenden Blicken in Stadt und Umgebung. Das Planungsgebiet umfasst eine Wiesenfläche, die im Norden und Osten von Gehölzen eines Hohlweges begrenzt wird.
Der durch die Nutzer präferierte Freiraumbezug wurde direkt und indirekt ermöglicht: Das Erdgeschoss verwebt durch seine ausgreifende Gliederung die Nutzungsbereiche stark, aber abgestuft, mit dem Außenraum. Die Nähe zur Natur, welche durch das großzügige Grundstück angeboten wird, setzt sich im Inneren fort. Nischensituationen außen (‚Höfe‘) sorgen für einen geschützten Aufenthalt im Freien. Das bauliche (künstliche) Wohnumfeld – bestehend aus Innen- und Außenräumen - wird frei ‚umspült’ von natürlichen und unterschiedlich dimensionierten Wiesenräumen, die wiederum locker von vorhandenen und neu zu pflanzenden Gehölzen gefasst werden.
Das Wohngebäude ist entsprechend der zu realisierenden Nutzungseinheiten gegliedert. Es besitzt Erd- und Obergeschoss und ist teilunterkellert. Die dezenten Höhenabstufungen im Erdgeschoss nehmen den Verlauf der leicht hangigen Topografie des Grundstücks auf und nutzen diese zur Grundrissgliederung – sie ist stark funktional determiniert und unterstützt tägliche Handlungsabläufe in unterschiedlicher Weise. Diese Nutzungsbereiche sind sequenzhaft aneinandergefügt und widerspiegeln mit zunehmender Entfernung von der Straße den steigenden Grad ihrer Privatheit.
Das bauliche Ensemble erscheint durch eine zu den Rändern hin abflachende, gegliederte Silhouette als liegende, zur Ruhe gekommene, erdverbundene Anlage. Sie ist wahrnehmbarer, in seiner Volumetrie jedoch zurückgenommener Auftakt des neuen Baugebietes.